Buchprojekte

 

Geschriebenes bleibt!

Günter Regneri: Herbert Weichmann: „Aus dem Bestehenden die Bausteine des Besseren entwickeln“, Berlin (Hentrich & Hentrich Verlag) 2015. ISBN: 978-3-95565-096-4. 70 Seiten.

Der frühere Erste Bürgermeister Hamburgs Herbert Weichmann (1896–1983) war der bisher einzige jüdische Regierungschef in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. In den 1920er Jahren arbeitet der promovierte Jurist erst als Journalist, später als persönlicher Referent des preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun. Zwei Mal zwingen die Nationalsozialisten ihn und seine Frau Elsbeth zur Flucht, 1948 kehrt Weichmann nach Deutschland zurück. In Hamburg baut der Mann mit dem gewinnenden Lächeln den unabhängigen Rechnungshof auf. Als Landesvater initiiert er richtungsweisende Infrastrukturprojekte für die Hansestadt, so den Bau eines Containerhafens, des CCH und des Neuen Elbtunnels.

Ich den letzten Jahren habe ich drei Biographien über interessante Persönlichkeiten veröffentlicht, den Sozialmediziner Salomon Neumann (1819-1908), die Sozialistin Luise Kautsky (1864-1964) und den ehemaligen Hamburger Ersten Bürgermeister Herbert Weichmann (1896-1983. Diese Bücher erschienen in der Reihe „Jüdische Miniaturen“ des Hentrich & Hentrich Verlags Berlin.

Daneben re-publiziere ich historische Texte, z. B. seit 2016 die Schriften von Luise Kautsky (1864-1944). Mein Partner ist hier der heptagon Verlag. Luise Kautsky, die zu ihren Lebzeiten eine große Bekanntheit besaß, veröffentlichte ihre Texte vor allem im Zeitschriftennetzwerk der sozialistischen Bewegung. Die Buchreihe „Luise Kautsky – Gesammelte Schriften“ soll diese dem interessierten Lesepublikum wieder zugänglich machen. Bisher erschienen fünf Bände als Print und eBook. Weitere Bände sind geplant.

Die Bücher sind über den Buchhandel wie auch bei den jeweiligen Verlagen erhältlich.

Biographie Herbert Weichmannhttp://www.hentrichhentrich.de/buch-herbert-weichmann.html

Günter Regneri: Luise Kautsky. Seele des internationalen Marxismus – Freundin von Rosa Luxemburg, Berlin (Hentrich & Hentrich Verlag) 2013. ISBN: 978-3-942271-82-0. 82 Seiten.

Luise Kautsky (1864–1944) war die Ehefrau von Karl Kautsky, dem bedeutendsten Theoretiker der internationalen Arbeiterbewegung jener Zeit. Mit Rosa Luxemburg verband sie eine tiefe Freundschaft. Nach ihrem Tod gab Luise die Briefsammlung Rosa Luxemburg: Briefe an Karl und Luise Kautsky heraus. Sie übersetzte mehrere Bücher und Artikel von Theoretikern der Arbeiterbewegung aus dem Französischen und Englischen. Während der Novemberrevolution 1918 leitete Luise Kautsky im Auftrag des Rates der Volksbeauftragten vorübergehend das Haupttelegraphenamt in Berlin. Danach engagierte sie sich kurzzeitig als Kommunalpolitikerin und zog in die Stadtverordnetenversammlungen von Charlottenburg und Berlin ein. Kurz nach ihrem 80. Geburtstag wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie an völliger Entkräftung starb.

Biographie Salomon Neumann

Biografie Salomon Neumann

Günter Regneri: Salomon Neumann. Sozialmediziner – Statistiker – Stadtverordneter, Berlin (Hentrich & Hentrich Verlag) 2011. ISBN: 978-3-942271-22-6. 64 Seiten.

Salomon Neumann (1819–1908) gilt als Wegbereiter der sozialen Medizinalstatistik und prägte den Satz » Die Medizin ist eine soziale Wissenschaft«. Neumann lässt sich 1845 in Berlin als Arzt und Geburtshelfer nieder. Demokratisch gesinnt, engagiert er sich bald in der preußischen Medizinalreformbewegung. Zwischen 1859 und 1905 gehört Neumann der Berliner Stadtverordnetenversammlung an. 1861 und 1864 organisiert er die Berliner Volkszählungen. Die dabei gesammelten sozialpolitischen Daten nutzt er als Stadtverordneter zur Verbesserung der sozialen und hygienischen Verhältnisse Berlins. Eine von ihm gegründete Stiftung zur Förderung der Wissenschaft des Judentums wird 1940 von den Nationalsozialisten aufgelöst.